Wie genau das Sitzen der Gesundheit schadet, ist nicht restlos geklärt. Es gibt viele Studien, die statistisch die Auswirkungen, die Sitzen und sitzende Tätigkeiten auf die Menschen haben erfassen.
Der deutsche Berufstätige, sowie sich in der Ausbildung befindliche Personen sitzen durchschnittlich 150 Minuten während ihrer Arbeitszeit. Dies stellt laut Umfragen 31,7% der Gesamtsitzzeit an einem Werktag dar. (Wallmann-Sperlich et al.2014) Da Sitzen nach dem Schlafen die Aktivität mit dem geringsten Energieverbrauch ist, wird sie häufig als Gesundheitsrisiko betrachtet. (Huber 2013) Wird die Energiezufuhr nicht an den geringeren Energiebedarf angeglichen wird der Überschuss als Fett abgespeichert und kann zu Übergewicht führen. (Huber 2013)
Ein Forscherteam um den Norweger Ulf Ekelund (2016) hat bei der Auswertung von insgesamt 16 Studien folgendes festgestellt:
Die negativen gesundheitlichen Folgen von langandauerndem Sitzen (8-stündiger Arbeitstag) lassen sich durch eine Stunde Bewegung am Tag deutlich reduzieren. Die Aktivitäten könne man laut Ekelund et al. (2016) auch über den Tag verteilen. Wichtig sei nur, dass sie sich auch eine Stunde summieren. Die ausgewerteten Studien haben insgesamt mehr als eine Million Teilnehmer aus den USA, Westeuropa und Australien untersucht.
Empfohlen wird weiterhin, die sitzende Tätigkeit alle 30 Minuten für einige Minuten zu unterbrechen und diese Pausen aktiv zu gestalten.
Quellen:
Ekelund et al. (2016) – Does physical activity attenuate, or even eliminate, the detrimental association of sitting time with mortality? A harmonised meta-analysis of data from more than 1 million men and women
Wallmann-Sperlich et al. (2014) – Risikofaktor Sitzen – Prävalenz und Determinanten von Sitzzeiten am Arbeitsplatz
Huber (2013) – Risikofaktor Sitzen – Prävalenz und Determinanten von Sitzzeiten am Arbeitsplatz